Die kleinen Ortsbezirke sind ländlich geprägt. Ihre Einbindung in die gewachsene Kulturlandschaft und ihre besondere soziale Prägung gilt es zu fördern und zu entwickeln. Deshalb erhalten Dorferneuerungsmaßnahmen unsere Unterstützung. Mit dem von uns im Stadtrat eingebrachten Aktions- und Förderplan zur Belebung der Ortskerne soll versucht werden, einer Verödung unserer Ortszentren und damit auch einem Wegbrechen sozialer Strukturen wirksam zu begegnen. Dies sind neben der Flächenversiegelung und der Zerstörung von Natur- und Kulturlandschaften wesentliche Gründe dafür, große Neubaugebiete abzulehnen. Zuvor sollen der Leerstand in den Ortskernen abgebaut werden und Nachverdichtungen stattfinden. Bei neuen Gewerbegebieten ist neben Umweltfolgen zu prüfen, ob sich diese nicht nachteilig auf den bereits vorhandenen Einzelhandel in den Ortsbezirken auswirken.
Die Interessen der Ortsbezirke werden von uns durch die Forderung nach frühzeitiger und umfassender Beteiligung unterstützt. Tempo-30-Zonen sind in allen Ortsbereichen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit weiter auszuweiten und durch flankierende Maßnahmen abzusichern. Auch sind nach dem Car-Sharing-Prinzip Elektro-Dorfautos für die BewohnerInnen der Ortsbezirke bereitzustellen – der Rhein-Hunsrück-Kreis hat hiermit sehr gute Erfahrungen gemacht. Eine gute Verkehrsanbindung muss auch ohne Auto möglich sein, damit Menschen nicht durch ihr Alter (Kinder, Jugendliche, Senioren), durch körperliche Beeinträchtigungen oder andere Umstände (z. B. aus finanziellen Gründen) benachteiligt und ausgeschlossen werden. Ein gut ausgebauter öffentlicher Personennahverkehr, behindertengerechte öffentliche Räume und Fahrradfreundlichkeit sind hierfür Voraussetzungen. Für letzteres sind der Ausbau der Radverkehrswege, deren Verkehrssicherheit und Möglichkeiten zum sicheren Abstellen der Fahrräder (insbesondere an Bahnhöfen) nötig, wofür wir uns ebenfalls einsetzen.