Kultur

Ein zeitgemäßes kulturelles Angebot gehört heute zu den wesentlichen Faktoren, die eine Kommune attraktiv machen. Hier sehen wir beim Angebot in Boppard noch Wünsche offen. Die freie Kulturszene, die aus vielen Privatinitiativen besteht, muss stärker gefördert werden. Wir unterstützen den Ausbau und die Vernetzung dieser Initiativen, damit das Angebot besser wahrgenommen werden kann. Kulturfördernde Vereine und die Städtepartnerschaften sind in ihrem Schaffen zu unterstützen, indem ihnen zum Beispiel Raum und Mittel gewährt werden.

Stadtbücherei, Museum und Stadthalle bereichern unsere Stadt und müssen erhalten bleiben. Es gibt viele gute Ideen und Pilotprojekte, die in anderen Städten mit Erfolg umgesetzt werden und die auch Boppard im Kulturbereich attraktiver machen können. Wir unterstützen daher den Umzug der Stadtbücherei in die leerstehenden Bereiche der Kurfürstliche Burg voll und ganz. Durch dieses – mit LEADER-Mitteln hochgeförderte – Projekt entsteht ein moderner, visionärer „Dritter Ort“, den BürgerInnen und BesucherInnen der Stadt nutzen und auch zum konsumfreien Aufenthalt können. Ein solches Angebot verbindet alle gesellschaftlichen Schichten, weil nicht zwangsläufig gegen Geld konsumiert werden muss. Es fördert dadurch neben der Bildung auch das soziale Zusammenleben und ist zugleich ein Alleinstellungsmerkmal im Mittelrheintal. In Kombination mit dem Städtischen Museum und der Heimatkundlichen Sammlung (Stadtarchiv) erhält Boppard ein Kulturzentrum mitten im Stadtkern.

Die Bopparder Karmeliterkirche: Ein Projekt des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) trägt dazu bei, dass die kunsthistorisch höchst bedeutenden Buntglasfenster, die sich ehemals in der Kirche befunden haben, wieder visualisiert und der Öffentlichkeit in ihrem Wert nähergebracht werden.

Darüber hinaus hat Boppard das Stadtbild und die Denkmalpflege zu unterstützen und zu fördern, da beides von zentraler Bedeutung für unsere geschichtsträchtigen Stadt ist und auch für TouristInnen einen wesentlichen Besuchsgrund darstellen. Bei Planungen und Neugestaltungen ist hierauf besondere Rücksicht zu nehmen, vor allem in der Altstadt und entlang der Rheinfront.

Kooperationsprojekte mit anderen Gemeinden am Oberen Mittelrhein können eine gute Möglichkeit sein, um auch in Boppard zusätzliche kulturelle Ereignisse (etwa Konzertreihen, Schauspieldarstellungen, Lesungen, Kunstausstellungen) anzubieten. Sehr zu unterstützen sind daher beispielsweise die Zielsetzungen des Vereins K.O.M. (Kulturnetz Welterbe Oberes Mittelrheintal). „BaKaLoNi“ (die Kooperation von Bacharach, Kaub, Lorch und Niederheimbach) ist ein weiteres Beispiel für eine Initiative, die sich auch Boppard zum Vorbild nehmen und lancieren könnte. Gerade kleinere und bislang oft vernachlässigte Ortsteile sollten von derartigen Programmen profitieren – hier bestehen oft schon große Potentiale und viele kreative Möglichkeiten (bspw. für Sommerveranstaltungen im Hirzenacher Propsteigarten).